Gestern Abend , 25.03.2006, spielen Tomte live im Berliner Postbahnhof auf. Es war fantastisch.
Leider war das Zusatzkonzert bereits am Abend zuvor. Ich mag sowas ja nicht. Der wahre Fan rennt nach einer Karte und sichert sich rechtzeitig das Ticket, nur um dann ein Zusatzkonzert am Vorabend vorgesetzt zu bekommen. Alle Dödel und Zauderer, die sich ursprünglich nicht entscheiden konnten, springen auf den Zug auf und haben die Gnade des ersten Taktes. Sicher, man könnte ja zwei Mal hingehen. Kann sich nur nicht jeder leisten. Jedenfalls sehr ärgerliche Sache, sowas.

Zur Musik von Tomte muss man nicht mehr viel sagen. Dass Thees Uhlmann momentan mindestens einer der besten deutschen Songtexter ist, muss man schon fast als schamlose Untertreibung werten. Dass die neue CD „Buchstaben über der Stadt“ der erwartete Volltreffer ist, weiss mittlerweile auch jedes Kind.

Aber Leute, das ist alles absolut nichts gegen diesen Live-Auftritt. NICHTS! Es war einfach nur groß.

Als ich Tomte 2001 (?) das erste Mal auf dem Immergut-Festival gesehen habe, war die damals noch 3-köpfige Band bereits ein echter Geheimtipp und das Zelt, in dem sie spielten, bis auf den letzten Platz gerammelt voll. Aber die Entwicklung hat zum Glück nicht vor Tomte halt gemacht. Der gestrige Auftritt kann nach meiner unbedeutenden Einschätzung als nahezu perfekt bezeichnet werden. Ein völlig entspannter Thees mit unendlicher Bodenhaftung, die ganze Zeit über Rotwein trinkend, war sehr kommunikativ. Neu war mir beispielsweise, dass er z-B. Eminem oder Jay-Z zu seinen musikalischen Lieblingen zählt (sofern das kein Fake war…). Seine Aufforderung an das Publikum, ihm die vom Konzert aufgenommen Digi-Pics zu schicken und die damit verbundene Nennung seiner Mailadresse ( thees@ghvc.de ) dürfte ihm obendrein eine aus allen Nähten platzende Mailbox bescheren.
Ich war völlig begeistert und musste den gesamten Restabend jedem, der es hören wollte oder auch nicht, von diesem Mentalflug an die Oberkante musikalischer Vorstellungskraft berichten. Sorry, falls jemand mitliest, der es nicht hören wollte. ;-)
Tomte schafft es einfach, über dem Publikum einen Klangteppich auszurollen, an einer Schnur zu ziehen und mit dem Teppich das komplette Publikum zu sich zu holen. Ein Thees Uhlmann, allein auf der Bühne und nur mit Akustikgitarre bewaffnet, hat den Saal mit einer dermaßenen Präsenz erfüllt, dass einem nur eisige Schauer den Rücken herunter liefen. Danke Thees, Danke Tomte. Das war – neben den Arctic Monkeys – konzerttechnisch das Beste was ich seit ewigen Zeiten erleben durfte. Und auch auf der ewigen Bestenliste liegt Ihr damit ganz weit oben! Und heftigsten Dank für die offene Kritik am Becher-Pfandmarken-System. Es ist einfach so unnötig wie ein Kropf und ein absolutes Ãœbel.

Ach ja. Um das Thema Promi-Catching nicht ganz aus den Augen zu verlieren: Heike Makatsch war auch da. :-) Ich war allerdings zum Zeitpunkt ihres Anblicks noch nicht betrunken genug, um sie um ein Foto zu bitten. Aber, und das ist der eigentliche Brüller, sie hat diese Schulter berührt:

(Is aber nich meine…)

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