RammBlog

29. August 2018
von andI611
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Nazi?

Ich möchte, bevor ich weiter schreibe, eins klarstellen: Ich würde mich selbst als überwiegend links bezeichnen, mit allem, was da dran hängt. Ich bin Fremden überaus wohl gesonnen, weil ich auch gerne in der Fremde bin.

Ich sitze heute im Regio. In einer Zweierreihe im Gang, der Fensterplatz ist leer. Ich döse. Zoo. Viele steigen ein. Auch eine kleine, asiatisch aussehende Frau. Sie tippt mich an, ob der Platz noch frei wäre. Ich nicke kurz und rutsche ans Fenster. Augen wieder zu, alles gut. Plötzlich reißt es mich hoch, weil ein penetranter Geruch meine Nase geißelt. Die kleine Asiatin hat ihre Plastiktüte geöffnet und verspeist irgendwas wie Stockfisch, getrockneten Fisch oder whatever. Jedenfalls etwas, das mich fast zum erbrechen bringt. Ja, ich bin da vielleicht etwas empfindlich, sagt meine Freundin auch, aber hey…. Ich schaue sie kurz an, mache eine Kopfbewegung wie „hey, das ist nicht so geil“ und bette mich wieder an die Fahrgastzugwand. Es dauert 30 Sekunden, da geht der Beutel wieder auf. Sie knuspert genüsslich ihr stinkendes Etwas, packt zwei Dosen Becks aus, nestelt eine Weile an der ersten Dose und holt die nächste Charge Stinkefisch aus dem Tütchen. Ich werde langsam ungehalten. Sage ich was? Wie sieht das aus? Darf man das? In Charlottenburg halte ich es nicht mehr aus. Ich sage zu ihr: „Könnten Sie bitte ihre Tüte wenigstens zwischendurch, wenn Sie nicht reingreifen, zu machen?“ Sie zuckt nicht. Ich war wohl doch nicht ganz so leise, wie ich dachte. Jedenfalls schauen mich mindestens zehn Augenpaare um mich herum entgeistert an. Ich fühle mich wie ein Nazi.

Was ich sagen will: ich hätte das auch zu jedem anderen gesagt, es war egal, dass es eine Asiatin war. Trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen. Und das ist, was mich so ankotzt. Der rechte Mob schafft es, dass ich übersensibel auf Menschen reagiere, die anders aussehen. Das ich einen Beschützerinstinkt entwickle. Obwohl es gar nicht um Herkunft oder ähnliches ging, sondern um ganz einfache Dinge im Zusammenleben. Aber auch links ist nicht alles Gold, was glänzt. Man darf ein Arschloch aus Indien nicht mehr Arschloch nennen, ohne sich dem Verdacht des Rassismus auszusetzen. Mir ist es aber egal, ob jemand aus Indien, Afghanisten, Syrien oder aus der Schweiz kommt. Wenn er/sie Panne ist, dann sag ich das.

Beispiel: Ich stehe so rum und Murat vom Döner latscht mir auf die Hessen. Ich sage „ey, Du Nase, was soll das?“. Peggy von der Antifa bekommt das mit und ich bin sogleich der rassistische Toffel.
Ich stehe so rum und Sandro von der völkischen Nationalfront latscht mir auf die Hessen. Ich sage „ey, Du Nase, was soll das?“. Peggy von der Antifa bekommt das mit und ich bin sogleich der Held der Woche, der dem Nazi Paroli geboten hat.

Ich hoffe, es wird klar, was ich meine. Mich kotzt es an, dass immer in diesen herkunftsabhängigen Schubladen gedacht wird, mich kotzt an, dass alle Seiten die Wahrheit mit Löffeln gefressen haben und mich kotzt es vor allem an, dass Mensch nicht Mensch ist. Und das ist vor allem den rechten Arschlöchern zu verdanken.

16. April 2015
von andI611
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Animated Tower in Lausanne

Nicht ganz aktuell, aber immernoch sehr sehenswert. NOTsoNOISY – Künstler Guillaume Reymond hat in Lausanne mit 110 Studenten und Lehrern von der gesundheitswissenschaftlichen Universität ein Haus animiert. Und das ist echt großartig. Der Koordinationsaufwand muss ziemlich heftig gewesen sein.

via likemag

23. Januar 2014
von andI611
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Backpacker Survival Guide: Potsdam

Als wenn ich nicht selbst wüsste, wie toll meine Heimatstadt ist. Aber schön, es auch immer mal von Besuchern zu hören. Der Kollege in dem Video heißt Mike Corey und hat auch ein sehenswertes Reiseblog und einen tollen Youtube-Kanal. Kann man sich alles mal ganz in Ruhe reinziehen. Und wer dann kein Fernweh hat…

Direktlink

17. Januar 2014
von andI611
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Ich würd gern so Vieles sagen, aber bleibe meistens still…

Nein, das hier ist nichts Neues, ich weiß. Dieses Video schwirrt seit gestern durch alle möglichen und unmöglichen Netzsegmente, insbesondere durch „Faithbook“. Aber ich muss mir das trotzdem noch als persönliches Lesezeichen setzen, damit ich an jedem 1. eines Jahres nicht zu lange suchen muss :-)

Julia Engelmann also, junge Studentin und Schauspielerin haut hier beim 5. Bielefelder Hörsaal-Slam einen raus, der permanent zum innerlichen „Tja“ herausfordert. Muss man sich ansehen und hören, kann man nicht so ohne Weiteres wiedergeben, zumal beim Lesen auch die typische Slam-Rhythmik fehlen würde. Eins kann man aber sagen: es ist sicher nichts Falsches daran, seine Zeit und sein Geld in Erinnerungen, Events, Parties oder Reisen statt in materiellen Überfluss zu stecken. Wo sollen sonst die geilen Geschichten herkommen, die wir später erzählen wollen?

Wie ich so das Video schaue, komme ich immer mehr ins Grübeln, woher ich die junge Dame kenne. Und dann fällt es mir ein, ich hab Julia Engelmann schon mal in einer Vorabendserie eines jetzt gar nicht mal so guten Privatsenders gesehen, als Eishockeyspielerin. Auch ne Geschichte.

via Ronny / Direktlink

14. Januar 2014
von andI611
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Gruss aus Potsdam

Lindenpark 1910

Lindenpark 1910

(c) Verlag Arthur Redecker, Berlin-Tempelhof, heutiger Rechteinhaber nicht ermittelbar

 

Seit gut 24 Jahren sammelt Klaus Hellenthal Postkarten von Potsdam und Umgebung. Mittlerweile kann mit dem Material ein Zeitraum von 140 Jahren Potsdamer Geschichte abgedeckt werden. Das Gute daran ist, dass Klaus Hellenthal die Postkarten nicht für sich allein sammelt, sondern mit dem Material ein großartige Webseite füttert. „Gruss aus Potsdam“ nennt sich diese und jeder, der sich nur ein wenig für Potsdamer Stadtgeschichte interessiert, findet dort Material für stundenlanges Stöbern. Besonders schön sind eine große Anzahl von Postkarten, denen aktuelle Fotos zum Vergleich gegenüber gestellt werden, denn teilweise ist es auch für den Einheimischen nicht ganz leicht, auf Bildmaterial vom Anfang des letzten Jahrhunderts den entsprechenden Ort zu erkennen. Auch die alten Straßennamen sind nicht jedem Potsdamer geläufig und so ist in der Bildbeschreibung auch überwiegend der aktuelle Straßenname genannt.

In diesem Archiv steckt ganz sicher ein Haufen Arbeit und man kann Klaus Hellenthal nur danken, dass er diesen tollen Fundus angelegt hat. Ich habe damit seit gestern jedenfalls meine Eltern ganz sicher für mehrere Tage beschäftigt. ;-)

Oben auf dem Bild sieht man übrigens den allseits bekannten Potsdamer Lindenpark, hier in einer Aufnahme irgendwann um 1910 herum. Damals war das Haus noch bekannt als Restaurant Lindenpark & Emil Reiffs Festsäle in Neu-Babelsberg.

7. Januar 2014
von andI611
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Babelsberg <3

Hach ja, Babelsberg. Heimat, Liebe, alles…
Und dann so ein Song, den man wahrscheinlich – sänge jemand über Essen – ziemlich doof finden würde. Aber da singt jemand über Babelsberg und schon ist das wunderschön. Versteht Ihr? Eingespielt von Babelsberger Musikern (und vielleicht erkennt der eine oder andere ja jemanden…).


Direktlink

19. Dezember 2013
von andI611
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Pictures Of You

Was waren das für Abende, damals, als Halbwüchsige in der ostzonalen Diskothek…?! Das Reinkommen war natürlich das Spannendste, noch dazu als Junge. Die Mädels hatten ja lange Fährte zu den 3 Jahre älteren Türstehern aufgenommen und aus diesem Grund auch lange ihr angenehm jungfräuliches Lachen verloren. Das störte uns nicht, GV war so weit weg, wie Honecker vom Sozialismus. Wir wollten nur da rein. Robert Schmidt hören. Diesen Freak, das winselnde Etwas, das uns doch so weit voraus war und vor allem: im Westen lebte. Ich weiß gar nicht, warum nur Songs wie „Boys don`t cry“, „A Forest“ oder „Lullaby“ bei allen die angesagtesten Hits waren. Und auch heute noch findet man diese Songs auf sämtlichen Samplern. Damals lief sehr oft auch „Pictures Of You“ und ich war sehr verliebt in diesen Song. Ein grandioser Cure-Song, gar nicht spektakulär, einfach schön. Wie es sich gehört für ein gutes Stück Musik. Danach gab es dann Pommes Frites im Orion oder Toast Hawaii im Druschba. Beide Häuser gibt es nicht mehr und so verblassen auch langsam die Erinnerungen. Aber schön war`s, definitiv.

22. November 2013
von andI611
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Grand Tour Of Iceland – Panorama

Panoramen sind manchmal eine schwierige Sache, die müssen technisch gut gemacht sein, damit sie einen fesseln. Und natürlich muss auch das Motiv stimmen, keine Frage. Ein Bekannter von mir hat das schon mal ganz gut vorgemacht, auf seiner Seite „PanoraMann“ finden sich z.B. auch sehr schöne Panos meiner Heimatstadt Potsdam. Da kann man natürlich nichts falsch machen. Das sind aber eben auch „nur“ Panos, die von der Erde vom Stativ geschossen wurden. Was das hier unten so großartig macht, ist – neben der gigantischen Landschaft Islands – die Tatsache, dass diese Panos aus dem Hubschrauber gemacht wurden und die einzelnen Aufnahmen dann auch noch im Google-Street-View ähnlichen Stil verknüpft sind. Das ist extrem toll gemacht. Einfach auf einen Hubschrauber klicken und die Tour geht los. Alternativ geht es hier direkt zur Seite.

Und auf der 360 Degree Aerial Panorama-Seite gibt´s die volle Packung around the world!! :-)

19. November 2013
von andI611
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Mein Instagram verfilmt (commercial)

Ok, das ist eigentlich Werbung pur und ich trinke Red Bull jetzt noch nichtmal so sehr gerne, aber ich finde es ziemlich gut gemacht: Auf Red Bull The Show kann man sich seinen Instagram-Account verfilmen lassen und das sieht ziemlich witzig aus. Vor allem ist mir aufgefallen, dass sich so manche meiner Instagram-Perlen tatsächlich gut an einer Wand machen würde.

19. November 2013
von andI611
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Die weltgrößte Wasserrutsche

Ich bin ja Einiges gewohnt, wenn es um Wasserrutschen geht. Aber das Teil hier, die Meg-a-Blaster, wird die höchste Wasserrutsche der Welt und die kann einem schon mal die sowieso schon nasse Badehose zusätzlich anfeuchten. Sie wird im nächsten Jahr in Kansas City in einem Freizeitpark eröffnet, der auf den schönen Amerikanischen Namen „Schlitterbahn“ hört. Man soll Geschwindigkeiten von bis zu 62,5 Meilen/Stunde erreichen, das sind verammt nochmal fast 105 km/h aus einer Höhe von 41 Metern. Irre.

waterslide

via Incredible Things

14. November 2013
von andI611
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Erste Lebenszeichen

Nachdem ich jetzt ein paar Tage ordentlich die Hosen voll hatte, läuft jetzt das erste Blog halbwegs wieder. Mein VServer bei Strato wurde gehackt und über diesen dann auch noch eine Phishingseite angeboten. Das war alles nicht sehr angenehm, aber ich bin natürlich nicht ganz unschuldig. Alles mal wieder ein Plädoyer dafür, seinen Kram immer schön auf einem aktuellen Patchstand zu halten. Man braucht ja zuweilen solche Erlebnisse, um mal wieder eingenordet zu werden. Lernen durch Schmerzen halt.

Hier ist noch jede Menge zu tun. Ein neues Theme muss her, Umlaute werden auch noch nicht richtig dargestellt und alle Medien sind auch noch nicht zurück gespielt. Kommt alles nach und nach und irgendwie hab ich dann jetzt nach dem ganzen Stress auch wieder Lust, hier ein wenig aktiver zu werden. Wird eh zu wenig geblogt. Nebenbei muss auch noch der Mollenblog neu aufgesetzt werden, das kommt auch in den nächsten Tagen.